Klaus Binke

Über meine Holzbildhauerei.

„Klare ,einfache Formen, mit der Axt gehauen,“ und dadurch eine Besinnung auf das Einfache, auf das, was uns wirklich wichtig ist im Leben, – das ist ein Ziel meiner Arbeit.
Meine Skulpturen sollen durch ihre Form, ihren Inhalt und durch die Art ihrer Entstehung,
nämlich durch ein einfaches Werkzeug, die Axt, dazu beitragen.

Ausstellung "La Familia"

 Unter dem Motto „LA FAMILIA“ möchten wir mit euch zusammen rücken – wenn auch nur virtuell- und gemeinsam die erste online Ausstellung der Kooperative K feiern.

Zu meinen Aktbildern.

Klaus Binke -Tausend und eine nackt -2020/21

Die Aktbilder sind eine Liebeserklärung an das Leben.

Sie sind eine Ode, eine Hommage auf die Schönheit der Frauen, die schon immer ein Dreh- und Angelpunkt der Kunst waren, von der steinzeitlichen „Venus von Millendorf“ bis zu Courbets

provokativem Aktgemälde „Der Ursprung der Welt“.

Nach meinem persönlichen Schicksalsschlag,dem Tod meiner Frau Marina,  im Jahre 2019 mögen

manchem die Bilder  respektlos und unpassend erscheinen. Das sollen sie nicht. Sie sind ein Zeichen des Lebens gegen den Tod. Wahre Trauer ist nicht Depression. 

„Das Leben muss ja weitergehen!“ 

Außerdem fühle ich mich als Künstler der Aufgabe verpflichtet, in Zeiten der Pandemie der

Niedergedrücktheit durch einen grauen, kontaktarmen, lustlosen Corona-Alltag etwas 

entgegenzusetzen, nämlich Bilder der Lebendigkeit und der Lebenslust.

„Am Anfang war das Ei“ war vor ca. 25 Jahren das Arbeitsmotto meines künstlerischen Neubeginns im Bereich der Holzbildhauerei. „Nach einer Zeit der Malerei mit einer komplexen, z.T. verwirrenden Farben- und Formenvielfalt hatte ich das Bedürfnis nach Einfachem. Ich wollte mir bewußt nicht mehr den Kopf über Diffiziles zerbrechen. Was lag näher, als mit der Urform Ei zu beginnen und zu sehen, was passiert… Ich hatte mir vorgenommen, nur solche Objekte herzustellen, die ich mit einer Axt zurecht hauen kann, um gar nicht erst Gefahr zu laufen, mich wieder in eine falsche ,letztlich (manchmal auch) verlogene Komplexität zu verirren oder gar zu flüchten…
Am Anfang meiner Arbeit mit Holz stand die Lust, mit einer Axt zu schlagen,

ja sogar …, etwas zu zerschlagen…
Zunächst entstanden durch diese Arbeitsweise wie von selbst Ei-formen… (Erst während der Arbeit entwickelten sich Gedanken und Fragen, was diese von mir geschaffenen Formen für mich und andere bedeuten könnten.) Sie sind für mich Ur-formen des menschlichen Lebens…

Das Ei hat eine eindeutig sinnlich-erotische Ausstrahlung, die eine Kugel

in diesem Maße nicht hat…

Das Ei ist Träger des Lebens. Das ist eine Binsenweisheit. Sie ist uns jedoch nicht immer gegenwärtig. Meine Arbeiten wollen dies ins Bewusstsein rufen. Sie laden dazu ein, das Einfache wahrzunehmen und wirken zu lassen.“ (aus: Klaus Binke, Holzskulpturen,“Am Anfang war das Ei“, Katalog zur Ausstellung 1996)

1948        geboren in Ahlen i.W.
1962-68    erste Holzschnitzarbeiten in der Werkstatt meines Vaters
1968-75    Studium in Münster und Mainz: Theologie,

              Sozialwissenschaften, Geschichte
1970/71    Kunsthochschule Mainz
ab 1975    Lehrer, ab 1977 am Theodor-Heuss-Gymnasium in Hagen
1987-91    Kunststudium in Wuppertal :  u.a. Malerei bei Prof. Michael Badura 
ab 1991    Kunstlehrer am o.g. THG in Hagen
1989        Mitbegründer der Künstlergruppe „Kooperative K“ :
              Akt- , Land- und Stadtlandschaftsmalerei,

              Malexkursionen an die Ostsee
1991         Mitbegründer der gleichnamigen Werkstatt und

              Produzentengalerie in Hagen-Haspe
ab 1994    Intensivierung der Holzbildhauerei
1996        Ausstellung von Holzskulpturen : „Am Anfang war das Ei“
ab 2010    Neue Bildhauerarbeiten
2020       Öffentliche Bildhauerarbeiten am

              3-Türmeweg und an der Synagoge in Hagen